Mama sein - wie ein neues Leben das eigene verändert
Unsere Gründerin Sina im Interview
Wie ist es eigentlich Mutter zu werden? Was passiert da mit den Hormonen und wie bleibt man neben der neuen Mutterrolle noch Frau und Partnerin?
Sina, eine unserer Gründerinnen von PAOPAO ESSENTIALS ist jetzt seit einem Jahr Mama. Das schönste und wohl auch eines der anstrengendsten Jahre liegt gerade hinter ihr. Im heutigen Blogbeitrag beantwortet Sina euch super ehrlich einige Fragen und gibt dir so tiefe Einblicke in eine wundervolle Zeit.
Wann wusstest du: Ich bin bereit Mama zu werden..?
Sina: Ich wusste es, als meine Freundin schwanger wurde. Zu mindestens dachte ich es. Heute als Mama weiß ich, bereit für das was einen als Mama erwartet, ist man nie :D. Ich wollte schon immer Kinder haben, aber als meine Freundin schwanger wurde hat mich das so mitgerissen und ich habe intensiver darüber nachgedacht.
Wie war die Schwangerschaft, ab wann hast du dich als Mama gefühlt?
Sina: Also die ersten 12 Wochen waren ganz schlimm für mich. Ich hatte zwar keinerlei körperliche Beschwerden, dafür aber mentale. Hab plötzlich alles infrage gestellt, wurde unsicher und war nur noch durcheinander. Geht aber vielen Frauen so. Die Hormone, die neue Situation, das macht schon was mit einem. Ich glaube das Bewusstsein, dass da wirklich ein Lebewesen in mir heranwächst war, als ich die ersten Bewegungen gespürt habe.
Gibt es etwas, was du gerne vorher über die Schwangerschaft/ Geburt/ das Wochenbett gewusst hättest?
Sina: JA! ALLES! Ich hatte ja keine Ahnung was da auf mich zukommt. Die Schwangerschaft war für mich erstaunlich schön - zu mindestens ab der 12 Woche. Ich habe es geliebt. Die Geburt war krass, voller Emotionen, aber ich hätte nie gedacht, dass es so viel Kraft und Energie kostet. Das Wochenbett war sehr blutig, das wusste ich einfach nicht. Und auch, der Babyblues hat mich 4 Tage nach der Geburt mental ganz schön erwischt.
Hattest du sofort diese endlose Liebe für dein Kind, von der alle sprechen?
Sina: Mmh. Ich war einfach baff und natürlich ist es eine bedingungslose Liebe. Aber ich hatte es mir etwas emotionaler vorgestellt. Ich wusste erst mal gar nicht, wohin mit der Situation, dass da plötzlich ein Baby ist - MEIN Baby. Das hat etwas gedauert :).
Würdest du stand heute irgendetwas anders machen im Hinblick auf KiWu/ Schwangerschaft/ Wochenbett/ Geburt?
Sina: Kinderwunsch definitiv mehr entspannen. Ich war so ungeduldig. Aber das Baby und der Körper suchen sich ihren Zeitpunkt. Da würde ich das nächste Mal etwas mehr darauf Vertrauen.
Schwangerschaft: Nein, ich hatte meine Schwangerschaft so geliebt und hoffe, dass ich sie nochmals so toll erleben darf. Ich würde allen Schwangeren aber raten, sowie auch unter der Geburt, mehr auf sich selbst und die eigene Intuition zu vertrauen.
Geburt: Ich hatte eine Hausgeburt. Sie war lange - 22 Stunden - aber einfach magisch. Klar schmerzhaft, aber ohne Komplikationen oder Eingriffe.
Wochenbett: Vielleicht nächstes Mal mehr ausruhen, mehr liegen bleiben. Wird mir schwerfallen, vor allen Dingen, wenn dann bereits ein Kleinkind da ist. Ich würde mir mehr Essen vorkochen oder auch um Hilfe bitten. Man muss nicht alles alleine machen.
Wann hat sich der Zyklus nach der Schwangerschaft wieder eingestellt und hat sich dabei was verändert?
Sina: Noch gar nicht. Ich stille meine Tochter noch voll. Ich merke, dass ab und an ein Eisprung vorhanden ist, aber sehr unregelmäßig. Durch die Milchproduktion wird Prolaktin ausgeschüttet und das hemmt den Eisprung. Es ist also normal, dass der Zyklus auf sich warten lässt. Merke aber, dass sich da langsam was verändert, da ich tagsüber auch schon weniger stille.
Was bringt dich im Alltag manchmal an deine Grenzen?
Sina: Puh. Einiges: diese ständigen emotionalen Auf und Abs. Mal unendlich glücklich als Mama und 2 Minuten später einfach frustriert. Ich vermisse etwas die alte Sina, die spontane, die freie Sina. Seit ich Mama bin, muss ich oft meine eigenen Bedürfnisse zurückdrehen, das ist nicht immer leicht für das Ego. Aber es gehört dazu, ich werde gebraucht. Das war für mich anfangs aber sehr schwer zu akzeptieren. Ich dachte, ich bekomme alles einfacher unter einen Hut. Das meine Tochter aber ein eigenständiger Mensch mit Bedürfnisse ist, habe ich unterschätzt. Deshalb wurde meine Prioliste natürlich einmal komplett verändert. Aber am Ende vom Tag kann jede Mama so unfassbar stolz auf sich sein. Ich sage mir immer: Mein Alltag wie ich ihn hier und jetzt lebe, ist die Kindheit meiner Tochter und festigt ihre Wurzeln.
Wie schafft man es neben der Mutterrolle noch Frau und Partnerin zu sein?
Sina: In dem man viel miteinander spricht. Seine Erwartungen etwas runterschraubt. Einfühlsamer wird, und auch versteht, dass es für den Papa manchmal an seine Grenzen geht. Dass man Verantwortungsbereiche aufteilt und sich auch immer wieder als Paar gegenüber tritt, nicht nur als Eltern. Mein Freund und ich sagen uns trotzdem noch regelmäßig liebevolle Sachen, auch wenn ich manchmal genervt bin und das Gefühl habe, dass alles an mir hängen bleibt. Er hat so viele tolle Seiten an sich, als Papa und Partner - darauf fokussiere ich mich.
Eine Partnerschaft ist immer Arbeit und man muss Liebe reinbringen, damit welche rauskommen kann. Egal, ob mit oder ohne Kinder.
Wie verändert sich die Beziehung als Elternpaar?
Sina: Ich finde sie verändert sich stark. Sie wird intensiver, festigt sich mehr, aber auf der anderen Seite ist der Frust manchmal auch höher, weil man mehr aufeinander angewiesen ist, als noch ohne Kinder.
Welchen Tipp möchtest du allen (werdenden) Mamas mitgeben?
Sina: Vertraut auf eure Intuition. Ihr seid genau die richtige Mama für eure Kinder!